Stille Kammer

Sabine Dusend & Alex Grein

04.02.2017 - 28.03.2017

Zum Düsseldorfer Photo Weekend 2017 zeigt die Sammlung Philara mit Sabine Dusend und Alex Grein junge Absolventinnen der Kunstakademie Düsseldorf. Mittels der Fotografie nähern sich die beiden Künstlerinnen den Wesensmerkmalen traditioneller Bildproduktion, der Divergenz von Mensch und Maschine sowie von Objekt und Repräsentation.

In Anlehnung an ein Hauptwerk der Fotografietheorie Die helle Kammer von Roland Barthes, hält auch die Stille Kammer „ein ontologischer Wunsch“ gefangen.“1Ohne aggressiv sezierend zu sein, vollziehen Dusend und Grein eine zärtliche Analyse von Bildinhalten und prononcieren primär das Poetische von Bildern. Entlang der Körpersprache oder Stoffgestaltung sakraler Kunst untersucht Sabine Dusend den Grad zwischen subjektiver Erinnerung und auratischer, metaphysischer Erscheinung. Dabei verleiht sie den abgebildeten Kunstobjekten eine Beseeltheit, die unweigerlich Intimität aufbaut. Hingegen widmet sich Alex Grein der Allgegenwärtigkeit und Flüchtigkeit von Bildern. In ihrer Arbeit Neptun Technologies sendet sie über die Dauer der Ausstellung Fotos von ihrem Handy über das Internet an einen Drucker im Ausstellungsraum. Das ausgedruckte Bild fällt in eine Wasserschale und löst sich auf. Die Haltbarkeit des Dargestellten und die Frage nach den Möglichkeiten von Fotografien als Repräsentanten des Realen, verorten diese als „Zeichen, die nicht richtig abbinden, die gerinnen wie Milch.“2 Mit sensiblem Gespür für das Persönliche und Kollektive der Fotografie entwickeln Grein und Dusend eine stille Kammer, die fern von lauten, großformatigen Hochglanzbildern liegt.

 

1 Barthes, Roland: Die helle Kammer. Bemerkungen zur Photographie, Frankfurt am Main 1985, S.11.

2 Ebd. S. 14.